92 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution.
a. Kirchliche Reformen.
b. Staatliche Reformen.
führen, deren Verwirklichung er für seine Erbstaaten mit großem Eifer und überstürzender Hast anstrebte. Die Reformen zerfallen in solche, die sich auf das kirchliche und in solche, die sich auf das staatliche Gebiet beziehen.
Kirchliche Reformen. Joseph Ii. suchte das Band zu lockern, welches den österreichischen Klerus an den Papst knüpfte, und wollte das kirchliche Leben vor allzu großer Beeinflussung durch römischen Geist bewahren. Zu diesem Zwecke verpflichtete er die Bischöfe durch einen Eid zur Beobachtung der Landesgesetze, ordnete er an, daß die päpstlichen Erlasse nur mit Genehmigung seitens des Landesherrn in den Kirchen bekannt gegeben werden durften, stellte er die geistlichen Orden unter Aufsicht der Bischöfe und verbot ihnen den Verkehr mit auswärtigen Oberen, hob er etwa 700 Klöster auf (J/8 aller vorhandenen und zwar diejenigen, welche nur der Beschaulichkeit dienten, weder Schule hielten, noch predigten und den Beichtstuhl versahen, noch Kranke pflegten, noch wissenschaftlich Hervorragendes leisteten) und verwendete deren Vermögen zur Gründung von Pfarreien, Schulen, und Wohltätigkeitsanstalten: Tanbstummeninstitnt, Findelhaus, Irren-, Waisen- und Krankenhäusern. Die größte Bedeutung erlangte das im Jahre 1781 erlassene Toleranzedikt, welches den beiden protestantischen Konfessionen und den Anhängern der griechischen Kirche die Privatausübung ihrer Religion in einfachen Bethäusern und bürgerliche Gleichberechtigung mit den Katholiken einräumte. Alle diese in das kirchliche Leben ties einschneidenden Neuerungen erweckten, da sie mit rücksichtsloser Energie, ohne Schonung der herrschenden Vorurteile und der Neigungen des Volkes durchgeführt wurden, den Unwillen der Geistlichkeit und der großen Menge und riefen eine heftige Opposition hervor; aber der Kaiser ließ sich uicht einschüchtern. Wirkungslos waren auch die Versuche, welche der Papst Pius Vi. machte, um Joseph zur Zurücknahme der vollzogenen Maßregeln zu veranlassen. Der Monarch empfing den Papst, der, um durch seinen persönlichen Eindruck den Reformator umzustimmen, selber nach Wien gereist war, mit geziemender Ehrfurcht, blieb aber unbeugsam und ließ sich durch keine Vorstellung zu irgend einem Entgegenkommen bewegen (1782).
Staatliche Reformen. Wie auf kirchlichem Gebiet, so suchte Joseph Ii. mit gleicher Lebhaftigkeit auch in deu bürgerlichen Einrichtungen Neuerungen durchzuführen. Eine seiner ersten Anordnungen, die er in dieser Richtung traf, bezog sich aus die Verhältnisse des Bauernstandes. Indern er die gedrückte Lage desselben als eine Ungerechtigkeit ansah, hob er die Leibeigenschaft aus und beschränkte das Strasrecht der Grundherren auf ein geringes Maß. (Eine gewisse Gutsuntertänigkeit blieb bestehen.) Im Hinblick darauf sagte
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Joseph_Ii Joseph Joseph_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Französischen_Revolution Wien
§ 99. Österreich unter Maria Theresia und Joseph Ii. 89
tugendreiches, für das Wohl der Untertanen schlagendes Herz. Die Zeit nach dem großen Kriege bis zu ihrem Tode widmete sie den Werken des Friedens. Die Finanzverhältnisse waren zerrüttet. Um die Staatseinnahmen zu erhöhen, übte sie Sparsamkeit in der Hofhaltung, begünstigte Ackerbau und das Fabrikwefen (Tuchmacherei, Glasindustrie, Seidenweberei), führte verschiedene indirekte Steuern «Tabakmonopol) ein, hob sie endlich durch eine allgemeine Grundsteuer die Steuerprivilegien der Geistlichkeit und des Adels auf. Mit nicht geringem Eifer nahm sie sich des bedrückten Bauernstandes au, indem sie ihn von manchen mittelalterlichen Lasten befreite (Milderung des Loses der Leibeigenen) und dahiu zu wirken suchte, daß der Bauer die vou ihm bewirtschafteten Güter allmählich als Eigentum erhalte. Zur Verbesserung der Rechtspflege erfolgte nach dem Vorgänge Friedrichs Ii. die Abschaffung der Folter. Ein Anliegen war der Regentin auch die Erhöhung der allgemeinen Volksbildung. In den darauf gerichteten Bemühungen unterstützte sie der Abt Felbiger, ein trefflicher Schulmann, den sie aus Schlesien nach Wien berufen und dem sie die Organisation und Leitung des österreichischen Schulwesens übertragen hatte. Die im Unterrichtswesen durchgeführten Reformen, durch welche Maria Theresia die Gründerin der österreichischen Volksschule geworden ist, trugen dazu bei, daß deutsche Sprache und deutsche Kultur in den halb-slavischen Ländern der Habsburgischen Monarchie verbreitet wurden. Die Regentin war eine fromme, überzeugte Katholikin und sah in jeder Toleranz gegen Andersdenkende den Ausfluß des Jndifferentismns; dessenungeachtet aber übte sie der Kirche gegenüber das Auffichtsrecht der Kroue aus, machte den Kirchenbann von ihrer Erlaubnis abhängig und beschränkte die Zahl der Klöster und Feiertage. Alle ihre Neuerungen führte sie mit Besonnenheit und kluger Schonung des Bestehenden durch. Sowohl ihrem Gemahl, dem Kaiser Franz I. <1745—1765), als auch ihrem Sohn Joseph Ii. räumte sie die Mitregieruug in Österreich ein, gestattete aber keinem von beiden einen maßgebenden Einfluß auf die Verwaltung. Maria Theresia starb 1780. Das ganze Volk trauerte und Friedrich der Große schrieb an d'alembert: „Ich habe mit ihr Krieg geführt, bin aber nie ihr Feind gewesen". Sie hinterließ ihrem Sohne Joseph einen neu gekräftigten, wohlgeordneten Staat.
1). Joseph Ii. 1765—1790.
2. Joseph Ii. wurde 1765 Deutscher Kaiser und uach dem Tode seiner Mutter Alleinherrscher in den österreichischen Ländern. Er war ein hochbegabter, freidenkender, bildnngsdnrstiger Fürst, der die Feld-Herrn- und Regeuteugröße Friedrichs Ii. bewunderte und den feurigen
Persönlichkeit
Josephs.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Joseph_Ii Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia Franz_I. Joseph_Ii Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_der_Große Friedrich Joseph Joseph_Ii Joseph_Ii Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Wien Habsburgischen Friedrichs Josephs
so
Treulosigkeiten, Verbrechen und Kriegen endlich Z2.^
gelang, die Alleinherrschaft über das ganze römische
Reich zu erlangen! So kamen allerdings die sogenann-
ten Christianer in eine ganz andere Lage; gingen vom
Verfolgtwerden selbst zum Verfolgen der Heiden über;
erhielten prächtige Kirchen und einen glänzenden Tem-
peldienst ; erhielten eine Menge von Geistlichen und geist,
lichen Stufen, und bald waren die Bischöfe von By-
ganz, wohin der schlaue Constantin, fern vom römischen
Senate und Volke 330 seinen Sitz verlegte (Constan-
tinopolis) und Nom mit ihrem oder dem erzbischöflichen
Titel nicht mehr zufrieden und nannten sich Patriar-
chen. Daß aber auch der alte einfache Geist des Chri-
sienthums unterzugehen anfing, bewiesen nicht blos diese
Rang - und Herrschsucht der Geistlichen, sondern auch
die Streitigkeiten über den Lehrbegriff, z. B« ob der
Sohn Gottes eben so ewig, mächtig und so gleichen
Wesens mir Gott dem Vater sei, oder nicht, wie
letzteres ein Presbyter, Artus, lehrte. Ersiere Meinung
wurde nun in einer allgemeinen Kirchenversammlung
zu Nicäa in Kleinasien (525) unter Constantins Vor-
sitz, als die wahre Ansicht bestätigt, und der anders
lehrende mit dem Fluche belegt! Dabei wurde, was
gleichfalls noch heule gilt, festgesetzt, daß die Feier des
Osterfestes immer an dem ersten Sonntage statt finden
sollte, der zunächst auf den ersten Vollmond nach der
Frühlingsnachtgleiche folge, daher es bald in den März,
bald in den April fallen kann. Reich und mächtig
war nunmehr die Kirche geworden ; der Christ hatte den
Zutritt zu allen Staatsämtern, und der Kaiser wußte
durch die Hierarchie der Kirche seine eigene Macht noch
zu verstärken, während wiederum die Geistlichen sich
große Vorrechte, Gerichtsbarkeit, Schenkungen u. a. m.
zu verschaffen suchten. Bald aber zogen sich zu stillee
Selbftbeschauung wieder Christen in die Einsamkeit
zurück, wurden Einsiedler, wie Paul von Theben, An-
tonius, oder zogen Schüler an sich, wie Pachomius, die
sich in seiner Nähe ansiedelten, Mönche wurden, und
damit den Ursprung der Klöster veranlaßten. Dieses
-fireng-einsame Leben fand bald große Achtung und
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Constantin Artus Constantins Paul_von_Theben
148
Arden (154o), dessen eigentliche Organisation erst vor»
den folgenden Ordensgeneralen, einen Lainez, Favier,
Aquavtva a. f. w. herrührte. Da die Mönchsorden
sehr an Achtung verloren hatten, mußte dieser Orden
auch sich mehr der Zeit anschmiegen; eine anständige
äußere Tracht, eine Bekanntschaft mit dem guten Tone
der Gesellschaft, Gelehrsamkeit und Bildung mußten
ihm den Zugang zu den Höfen und zu den einfluß-
reichsten Stellen verschaffen. Vor allem suchten sie
die Beichtvaterstellen bei Fürsten und Ministern zu er-
halten, und die Erziehung des Volkes in ihre Hände
zu bekommen. Eine langjährige Prüfung der Novizen
(die dann erst zu den Graden der Scholastiker, Coad-
jutoren, Professen, Rectoren, Provinzialen, beför-
dert wurden, wenn man ihrer Brauchbarkeit ganz
sicher war) gab ihnen den großen Vortheil, jedes Mit-
glied nur zu dem, wozu er am geeignetsten war, an-
zuwenden, so daß die Vater des Ordens bald Missio-
näre, Prediger und Beichtväter, bald Minister, Pro-
fessoren, Ketzer-Bekehrer, auch wohl Kaufleute, mit
einem Worte eben alles waren, was sie sein sollten.
Eine höchst gefällige Moral, die allenfalls auch Königs-
mord entschuldigt hätte, wenn er nur zur Ehre und
Vortheil der alleinseeligmachenden Kirche zu geschehen
schiene, machte sie besonders als Beichtväter beliebt.
Der General des Ordens hatte stets seinen Sitz zu
Rom, und an ihn liefen und aus allen Theilen der
Welt (jährlich oft 6 —7000) Berichte der Ordens-
brüder ein, so daß er besser als der Papst selbst un-
terrichtet, alles mit seinem Assistenten von Rom aus
leiten konnte. Auch gab es Mitglieder ohne Ordens-
kleidung. wo die Erkennung gefährlich gewesen wäre.
Kein Orden war so vortrefflich eingerichtet, und hat
so klug und umfassend gewi-rkt; denn vorbei war in
den Ländern, wo er seine Collégien (nicht Klöster) er-
richten durfte, das Reformiren. Nur in Einem hatte
sich der Orden verrechnet. Während die geistige Welt
selbst fortschritt, mußte er, um im Kampfe gegen
die Vernunft conséquent zu sein, nothwendig zurück-
bleiben, und dadurch sich allmählig überleben. Sö
sank §r endlich in der Meinung, gab Blößen mancher
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
140
Art, und mußte im l8ten Jahrhundert weit ferner
gls im löten von seinem Ziele fein. Zn Portugal,
Spanien, Frankreich, wurde er zuerst, dann 1773 von
Papst Clemens Xlv. gänzlich aufgehoben. In seiner
höchsten Blüthe hatte er 1400 Collegien, und über
22000 Mitglieder gehabt.
In England war König Heinrich Viii., des
siebenten Sohn, als Reformator ausgetreten, obgleich
er durch eine Schrift gegen Luther, zu welcher er den
Namen hergegeben hatte, sich den Titel äetengo,- fidei
verdient hatte. Als ihn aber Papst Clemens Vh.
von seiner ersten Gemahlin (ihr folgten noch 5 andere)
nicht scheiden wollte, brach er mit Rom, und machte
sich zum Oberhaupt der Kirche, wozu ihn deren Schätze
und seine theologischen Kenntnisse gereizt-haben moch-
ten; die Bibel wurde erlaubt, doch nicht, darüber zu
grübeln; darum nur in jedem Kirchspiele eine war,
und diese an der Kette. Die Klöster hörten auf.
Aber kein fester Plan war in seiner Reformation, nur
dieselbe Willkühr und Laune, womit er seine Weiber,
Minister, vorzüglich den berühmten Cardinal Wolsey
plagte und den edlen Thomas Morus hinrichten ließ.
Erst mit dem Sohne dieses Tyrannen, Eduard V!.
(1547 — 53) ward die Reformation vollendet, allein
auch gleich von seiner Nachfolgerin Maria wieder unter-
drückt. Als aber Marias Schwester, die berühmte
Elisabeth (1558 bis i603), den Thron bestieg, stellte»;
sich drei Neligionsparteien neben einander auf; die
eine, die der bischöflichen oder Hofkirche, mit manchem
Ueberblelbsel des Papismus; die andere, die der stren-
gen Reformirten oder Puritaner, Presbyterianer, die
besonders in Schottland herrschend wurden, wahrend
auch der Kathoiiclsmus noch in beiden Reichen, vor-
züglich aber in Irland, bestand. Die Presbyterianer in
Schottland legten auch den Grund zum Unglück ihrer
schönen, aber leidenschaftlichen Königin Maria Stuart,
die bald ktine andere Hülfe wußte, als sich in Elisa-
beths Arme zu werfen. Diese aber, die theiis den
Katholicismus, theiis die Schönheit ihrer muthmaß-
lichen Nachfolgerin fürchtete, hielt die unglückliche Für,
siin lange Jahre gefangen, und ließ sie endlich, 1587,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Clemens_Xlv Heinrich_Viii Heinrich Clemens_Vh Cardinal_Wolsey Thomas_Morus Eduard_V! Eduard Maria Maria Marias Marias Maria_Stuart Maria
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Spanien Frankreich England Rom Schottland Irland Schottland
— 114 —
oder den Stammsitzen entlehnt waren, oft aber auch
sehr sonderbar klangen, z. B. das Geschlecht der Hun-
de von Kuenring, der Wölfe zur Todtenwart, die Nop-
pen von Ballstädt, die Füchse von Franken, die Böcke
von Wulfingen, Rinlhsmaul, Riedesel u. s. w. Allein in
den Kreuzzügen bildeten sich, ähnlich den Mönchsorden,
noch festere Formen des Ritterthums in den drei sogenann-
ten Ritterorden der Johanniter, Tempelherrn (1118) und
Deutschen - oder Marianerritter (ligo). Sie verpflich-
teten sich zum ehelosen Leben, und zum Geleit der Pilger,
auch wohl zu ihrer Pflege, zumkampf gegen die Ungläu-
bigen; es gingen nach Verlust des heiligen Landes erst bei-
de nach Rho dus (zuletzt die Johanniter auch nach Malt ha,
daher Maltheser), der letztere nah Venedig und von da
nach Polen, von wo aus sie den heidnischen Preußen das
Land langst der Ostsee abnahmen und zu einem völligen
Ordensstaat (dem nachherigen Königreiche Preußen) um-
fchufen. Nach diesen drei halbweltlichen und halbgeistlichen
Ritterorden bildeten sich eine Menge anderer im übrigen
Europa. Die weltlicheritterwürdewar aber nicht erblich,
sondern wurde durch Dienen von unten herauf als Knecht
und Knappe und durch Tapferkeit erworben ; eben so,
wie bei den Zünften der Handwerker der Lehrling zum.ge-
sell und Meister, bei den gelehrten Anstalten der Schüler
zum Baccalaureus, Licentiat oder Magister und Doctor
emporstieg, und der Ritterschlag, anfangs ein förmli-
cher Waffenkampf, war das Meisterstück oder die Doe-
torpromotion des Ritterknappen.
Wie die Ritterorden, vermehrten sich um diese Zeit
auch die Mönchsorden, die geistlichen Regimenter des
Papstes unter ihren Ordensgeneralen. Besonders wur-
den die sogenannten Betkelorden des Franz von Assisi,
(Franziskaner l2l6), und d§6 Spaniers Dominikus,
(Dominikaner 1206) mit ihren Unterabtheilungen, als
eine treffliche Stütze, der Hierarchie wichtig. Daher
auch bald den Mitgliedern der letzter», die sich nicht
unpassend als Spürhunde des Herrn (ckomini canes)
bezeichneten, das Geschäft der schrecklichen, von Inno-
cenzlh. (ilyff —- 1216) gegifteten Inquisi-
tion, oder des geistlichen Gerichtes zur Aufsuchung
und Bestrafung der Ketzereien übertragen wurde.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Riedesel Franz_von_Assisi Franz Dominikus
147 —
denn Luther starb kurz vor dem schmalkaldtschen Kriege
am 18- Febr. 1546 im Orte seiner Geburt. Dagegen
war der edle Zwingli schon 1531 in einem Religions-
kriege der Eidgenossen untereinander eines schönen
Todes gestorben. —
Es konnte nicht fehlen, daß sich in jedem Staate,
wo die Reformation Eingang fand und herrschend wurde,
die frühern Verhältnisse fast gänzlich ändern mußten.
Der Landesfürst erhielt statt des Papstes die höchste
Gewalt in Kirchensachen; die vorhandenen reichen Erz-
bißthümer, Bißthümer, Abteien, Klöster, wurden
aufgelöset, und ihre Einkünfte meistens zu frommen
Zwecken, für Schulen, Universitäten u. s. w. angewen-
det; die Ungeheuern Summen, die sonst nach Rom
stoßen, blieben nun im Lande, dessen Fürst seine
Macht nicht mehr mit dem Papste thetlen durfte, und
in ein engeres Verhältniß mit seinem Volke trat. Zu-
gleich kam auch für die untern Stände höhere Bil-
dung, da sie dem Aberglauben entrissen, und größerer
Thätigkeit zugeführt wurden. Die Leibeigenschaft des
armen Bauern verschwand immer mehr. Die Wissen-
schaften gediehen um so besser, je mehr der Geist des
Protestantismus, ein Geist des freien Forschens und
des Kampfes mir der Unwissenheit war und ein Herr,
schen der Vernunft bezweckte. Für Deutschland beson-
ders wirkte noch die Reformation auf Ausbildung der
Sprache, auf's Entstehen einer Nationalerziehung und
Nationalliteratur.
Sehr schmerzlich aber mußte jener Abfall in vieler
Hinsicht der römischen Curie sein. Kein Wunder also,
daß sie auf Mittel sann, wettern Verlusten vorzu-
beugen, daß sie bleibende Gesandtschaften (Nunciaru-
ren) ft einer Anzahl Länder errichtete, und einen Or-
den sehr begünstigte, der sich die treueste Anhäng-
lichkeit an den Papst und den Kampf gegen die Ver-
nunft und gegen den Protestantismus vorschrieh Ums
Jahr 1534 stiftete ein schwärmerischer Spanier, I g n atz
von Lvjola (von Christus, wie vor gab, selbst
ermuntert, der ihn mit Satan zugleich in G>ssa!r
eines Werbeoffizters erschien!) die Gesellschaft
Jesu oder der Zesutten. Paul In. bestätigte den
10 *
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Virginien (1585); unter Jacob I. zu Jamestown
(1ö20) und Neu Plymouth. Vor allen waren es die
Puritaner, die bei der für jene Anlagen ausgesproche-
nen Gewissensfreiheit eine Menge Colonien daselbst
gründeten, z. D- Nemhampshire, Massachusets, Nho-
deisland, Connecticut. Die vertriebenen Katholiken
gründeten 1ö34 St. Mary-Land, die Quäker (oder
Zitterer, eine 1649 vom Schuster Georg Fox gegrün-
dete Religionssecte, die unmittelbare göttliche Offenbar
tungen glaubt, den Eid und den Soldatenstand nicht
annimmt und alle Menschen als Brüder Du nennt)
Neu-Jersey, Neu-Pork, vor allen Pensilvanien, wo
der edle William Penn mit seltner Rechtlichkeit das
ihm schon von der Krone gegebene Land noch einmal
den Indianern abkaufte, und die Stadt Philadelphia
(Bruderliebe)! anlegte. In Nordcarolina siedelten sich
Pfälzer I7l0, in Südcarolina 1502 Hugenotten an,
die aber von den Spaniern als Ketzer ermordet wur-
den, dann 1728 Puritaner; Georgien wurde von armen
Zrländern Hochschotten und vertriebenen Salzburgern
bevölkert. Seit dieser Zeit trieb besonders politischer
Druck zu neuen Ansiedelungen, Ferner entstand 1764
Vermont, 1773 Kentuky. So zog die Sehnsucht nach
kirchlicher und bürgerlicher Freiheit nach und nach fast
^Millionen dahin; (und das sind selten schlechte Leute,
die um solcher Güter willen die Heimath lassen!) dort
sielen die Vorrechte und Vgrurtheile der alten Welt
zusammen, es gab keinen aber auch keinen Pö-
bel; Handel und besonders Ackerbau, immer aber Thä-
ligk^tt, waren die Seele ihres Lebens. Alle aber, wel-
ches Landes sie auch waren, erkannten die Engländer
als ursprüngliche Herrn des Landes an, und wurden auch
von England aus vertheidigt und im Großen verwal-
tet. Nun glaubte man aber auch im englischen Mi-
nisterium. diese so kostspieligen Colonien, wozu noch
die Floridas, Canada, Neufchottland und Cap Breton
kamen, die so reich an Produkten waren, auch mit
Steuern mnd Taxen belegen zu können, wie auch schon
längst der Handel mit ihnen Monopol Englands war.
Allein dagegen erklärten sich einige Provinzen.rseit
1765 sehr stark, weilquan ihnen keine Vertretung, keine
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
234
bessert' sind, daß sie jetzt als Richter für die andern
dienen. Jetzt beträgt daü britische Gouvernement Neue
südewales schost gegen 4000 □. M- und dag Ueber«
schneiten!'-t/er blauen Berge, 1815, hat die Entdeckung
schiffbarej-'Ströme und die Anlegung der neuen Colonie
Bathurst zchr Folge gehabt. Auch im benachbarten Van
Diemenslande sind schon- Colonien und ein neues Gour
verüemen't angelegt. Aber wie lange, fragt rnan mit
Recht am Schlüsse dieser Darstellung, kann der Euro-
päer durch seine Colonie» und seine Cultur die Herr-
schaft der Erde noch behaupten?-
'--tl- .nrr. - , ,iuc , ti’j'ii'.i w<;r)
■ -----——---------— - f .
Wirklich hatte die Cult u r in allen ihreü Bezie-
hungen seit'der Mitte des fiebenzehnken Jahrhunderts
Riesenfortschritke gemacht. Sie in allen Zweigen hier
verfolgen zu wollen, hießt einen neuen Knäuel an den
eben adgespvnntnen anknüpfen. Nur die hauptsächlich«
sten Momente also feien, und nur kurz, berührt. Zu
den llnternehmungen zur Ehre und Veredlung der
Menschheit im Ganzen gehört unstreitig die Ausbrei-
tung d e s C h r i st e n t h u m s. Die wichtigern Anstalten
dafür sind theiis Missionen, theilö Bi belgese li-
sch asren, die zum Theil einander in die Hände ar-
beiten. Schon 1622 entstand eine Congregation, und
l027 ein (lollegium de propaganda fide zu Rom
als Vorbereitungsanstalr für Miffionarien. 2luch die
Jesuiten hakten große Verdienste um die Ausbreitung
des römischen Katholizismus. Die ersten protestanti-
schen Missivuen gingen 1643' von England aus, wo
gleichfalls eine 'Propaganda entstand, worauf in Dä-
nemark 1705 eine gleiche für Tranguebar errichtet
wurde. Im Jahr 1?y4 trat in -England eine große
Miffionssocietät zusammen, vorzüglich für Südafrika
und Australien, wahrend die Katholischen aus Ehina,
Japan und Indien berechnet waren. Große Verdienste
haben in dieser Hinsicht auch Halle und Basel, früher
ober die Herrnhuter oder dir evangelische Brüderge-
meinde gehabt(aus Abkömmlingen der mährischen Brü-
der vom Grafen Zinsendorf 1722 in der Lausitz ge-
s! ist et und jetzt mir ihten Colonien fast über die
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Ortsnamen: Bathurst Rom England Australien Ehina Japan Indien Basel
.,■■m 2 j
b) Cronach oder Cranach hat viele Schneidemühle«: eine
Holkniederlage und lebhaften Handel. Gleich daran liegt
die Verafestung Rosenberg.
c) Forchhejm eine alte befestigte Stadt im Regnitzgrunde.
4. Das Hvchstift Würz bürg ist gegenwärtig
mit Bamberg unter einem Fürsten verbunden; groß 94
Quadratmeilen, Einw. 200000; in Nordwestengebür-
gicht imb holzrerch; aufdengebürgen gegenmittag wachst
sehr guter Wein. Die beste Art davon heißt Steinwein.
Getreide, Flachs, Hanf, Obst ist da in Ueberfluß; Rind-
vieh, Schaafe, Pferde Holz, welches vielfältig auswärts
geführt wird, und Steine sind die übrigen Produkte»
Es ist nicht viel Arbeitstimkeit und Betriebsamkeit unter
den Einwohnern; ein Fehler, den man fast allen geistlichen
Staaten vorwerfen kann. Waaren, die ausgeführt wer-
den, bestehen rn Wein, Brandwern, Getreide, Hauten,
Wolle, Pottasche, gedörtem Obst und Eichenbäumen /
welche nach Holland zum Schiffbau gehen.
a) Würzburg in einem angenehmen Thale an; Mgyn, hat
ein prächtiges Residenrschloß, einen ansehnlichen Haiidel
und eine katholische sehr gur eingerichtete Universität. Auch
eine «>ruck> und Glockengieferei) ist da»
b) K i tz i Ii tz e n , ^uch am Mayn, die vornehmste und lebhaftest«
(Stadt nach Würzburg. E-r ist hier auch guter.weinwachs.
c) Königshofen im Grabfelde, eine befestigte Gradr.^
5. Hochstift Eichstädt. Der gegenwärtige Fürst-
bischof ist Johann Anton Ernst Freyherr von Jemmen,
geb. 1715, erwählt 1781. Man baut vielen Hopfen;
hin und wieder sind auch Eisenhütten. Betriebsamkeit
ist da ebenfalls nicht groß und Fabriken fehlen.
Eichstädt, die Hauptstadt und bischöfliche Residenz.
Jenseits dem Fluß Altmühl liegt auf einem Berg das
feste Schloß St. Willibaldesburg.
6. Des teutfchen Ritterordens Meisterthum M e r-
g e n t h e r m. Die Ordensritter sind theils evangelisch,
cherls. katholisch; die Güter, welche der Orten besitzt,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Cranach Rosenberg Johann_Anton_Ernst_Freyherr_von_Jemmen Johann Ernst Ritterordens_Meisterthum
Extrahierte Ortsnamen: Cronach Bamberg Nordwestengebür- Holland Würzburg Willibaldesburg